Verrückt nach Noro-Garn
 
Was ist ein Frankfurter Knoten und wie knüpft man ihn?

Was ist ein Frankfurter Knoten und wie knüpft man ihn?

In vielen Anleitungen wird der Frankfurter Knoten erwähnt. Ich setze ihn auch sehr gern ein und aus diesem Grund habe ich, Noromaniac, mich entschlossen, meine neue Wissens-Serie „Xply…Wissen“ mit dem Frankfurter Knoten zu beginnen. Du erfährst in diesem Artikel:

  • was der Frankfurter Knoten ist,
  • wozu du ihn brauchst
  • wie man ihn knüpft und
  • woher sein Name stammt.

Außerdem nehme ich Bezug darauf, wie man den Frankfurter Knoten am besten beim Norogarn anwendet und wieso. Meine Illustrationen zeige ich dir mit der Wolle Noro Kureyon, mit einem türkisen und einem pinkfarbenen Faden, damit du die Technik besser erkennen kannst.

Frankfurter Knoten Startbild für die Serie Xply…Wissen DIY-Tipps von Noromaniac. Man sieht ein grünes Wollknäuel und das Thema. Foto: Katrin Walter

Was ist der Frankfurter Knoten und wozu dient er?

Der Frankfurter Knoten dient zum Verbinden von zwei Faden-Enden. Durch diesen magischen Super-Knoten entsteht eine sichere Verbindung, die sich nicht von allein löst. Wenn du zudem die Enden der Arbeitsfäden nah am Knoten abschneidest oder die Enden einfach mitstrickst oder mithäkelst, brauchst du die Fäden am Ende auch nicht mehr vernähen.

Wie knüpft man nun diesen Frankfurter Knoten?

Anleitung Frankfurter Knoten in 7 einfachen Schritten:

  1. Die beiden Fadenenden nebeneinander legen.
    Ausgangssituation: Man sieht 2 Fäden des Garns Noro Kureyon nebeneinander. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
  2. Nun wird mit dem 1. Faden ein Knoten gelegt, wobei der 2. Faden mitten in der Schlaufe liegen muss.
    1. Schritt: einen Faden als Konten um den 2. Faden legen. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
  3. Den Knoten im 1. Faden zusammenziehen aber noch nicht ganz fest.
    2. Schritt: 1. Konten zusammenziehen. Hier der türkise Faden. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
  4. Nun noch einmal das gleiche mit dem zweiten Faden tun: Also einen Knoten mit den 2. Faden legen, wobei der 1. Faden mitten in der Schlaufe liegen muss und zusammenziehen aber noch nicht ganz fest.
    3. Schritt: zweiten Faden als Konten um den 1. Faden legen. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
    4. Schritt: 2. Konten zusammenziehen. Hier der pink Faden. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
  5. Nun die beiden Fäden (nicht die Enden, sondern den Arbeitsfaden) ziehen, bis die beiden Knoten nebeneinanderliegen.
    5. Schritt: Die beiden Knoten aus der Wolle Noro Kureyon zusammengezogen zum Frankfurter Knoten. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
  6. Erst dann die Knoten komplett festziehen und auch noch einmal an den Arbeitsfäden ziehen, um die beiden Knoten eng zusammenzuziehen. Das ist der Frankfurter Knoten oder auch Super-Knoten.
    6. Schritt: Einzelnoten fest anziehen, damit sich der Frankfurter Knoten nicht mehr lösen kann. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
    7. Schritt: Die 2 Knoten aus dem Ende eines Garnknäuels und dem Anfang eines neuen Knäuels liegen nun bebeneinander. Das ist der Frankfurter Knoten. Foto: Katrin Walter - Noromaniac
    (EXTRATIPP: Bei der Verarbeitung von Norogarn oder wenn du ein sehr locker gesponnenes Garn hast, wie es auch teilweise bei der Noro Kureyon an manchen Stellen der Fall ist, dann mach den Knoten vielleicht etwas „versetzen“, also nicht gerade an der lockersten Stelle knoten, bzw. ziehe dann nur vorsichtig. Der Knoten hält trotzdem.)
  7. Nun gibt es verschiedenen Philosophien, was man mit den überstehenden Fäden macht:
    Frankfurter Knoten fertig mit drangelassenen Fadenenden, die einfach mit vertrickt werden. Foto: Katrin Walter - Noromaniac

    1. Manche schneiden die überstehenden Fäden direkt neben den Knoten ab, sodass ein einziger durchgehender Faden mit einer kleinen Verdickung, den Knoten, entsteht.
    2. Ich persönlich lasse die Fadenenden dran und lege sie mir, wie oben im Bild beidseitig neben den Arbeitsfaden und stricke oder häkle sie mit dem Arbeitsfaden gleich mit. Erst ganz am Schluss der gesamten Arbeit schneide ich überstehende Fäden ab. Durch diese Methode habe ich noch eine zusätzliche Sicherheit durch die mitgestrickten Fadenenden auf beiden Seiten neben dem Knoten.

Wieso ziehe ich die Knoten nicht sofort komplett fest (Punkte 3. und 4.)?

Weil ich viel mit Norogarn arbeite und dieses meist ungleichmäßig ist. Wenn ich die beiden Knoten nach dem Legen sofort ganz fest ziehe, dann bekomme ich die Fäden, die zwischen den beiden Knoten liegen nur schwer durch sie gezogen und zerreiße mir eventuell die Wolle. Siehe Schritt 5. Ich muss die Knoten also erst so ziehen, dass sie nebeneinander liegen (man schafft es kaum die Knoten von Anfang an so zu knüpfen, dass sie exakt nebeneinander liegen) und ziehe danach erst die Einzelknoten ganz fest und dann noch einmal beide Knoten zusammen.

Frankfurter Knoten und Norogarn

Es gibt auch ein paar Leute, die es ablehnen, den Frankfurter Knoten einzusetzen und empfehlen, den neuen Arbeitsfaden immer am Rand des Strickstücks oder der Häkelarbeit anzusetzen und niemals den Faden mittendrin zu verbinden. Doch wer viel mit Noro oder anderem Verlaufsgarn arbeitet, der kann oder möchte es sich nicht leisten, einzelne Farben aus dem Rapport zu verlieren und sei es auch nur ein kleines Stück.

Ich, als Noromaniac und Fan von Farbverlaufsgarn, möchte kein Stück der schönen Farben missen und verbinde aus diesem Grund meinen auslaufenden Arbeitsfaden (mit dem Faden vom neuen Knäuel) immer mit einem Frankfurter Knoten. So verliere ich keine der spannenden Farben.

Woher kommt der Frankfurter Knoten?

Der Name „Frankfurter Knoten“ stammt von EliZZZa (†) von Nadelspiel. Mit diesem Knoten wurde auf einem Stricktreff in Frankfurt experimentiert und so hat sie dem Knoten kurzerhand den Namen dieser Stadt gegeben. Manches Mal sind die Dinge ganz einfach 🙂

 

Fazit: Mir ist so ein Frankfurter Knoten noch nie aufgegangen. Darum wird dieser Knoten wohl auch Super-Knoten oder magischer Knoten genannt. Also eine Topp-Variante zum Verbinden von Fäden, wenn ein Knäuel zu Ende geht und ein neues beginnt, ohne Garn zu verschenken.

 


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Alle Fotos © Katrin Walter – Noromaniac

12 Comments

  1. Majo

    Danke Noromaniac da ich mir, angeregt durch deine Resteverwertung-Beutelhäkelei, eben auch vorgenommen habe, mal nach Resten zu gucken, werden ja Knoten nicht ausbleiben und so freue ich mich wirklich, dass du hier so einen gute Anleitung erstellt hast. Oft wird in Artikeln nur von den Fachbegriffen geschrieben aber die Ausführung muss man sich… dann woanders herholen, ich werde deshalb gerne immer zuerst in dein xply-Lexikon gucken wenn ich mal wieder auf einen unbekannten Begriff in der Strick- und Häkelwelt stoße. LG

    1. Liebe Majo, vielen Dank für deine Bestätigung. Genau das ist der Grund, warum ich ab und an hier einige Begriffe und Handhabungen klären möchte. Wollte eigentlich schon längst einen zweiten Artikel dazu schreiben, doch da ich diese Seite hier eher zum Vergnügen am Handarbeiten betreibe, muss ich zuerst einmal meine Kunden mit Texten glücklich machen… Bleib dran! Es geht bestimmt bald weiter. Danke fürs Folgen 🙂

  2. Pingback: Noro Aya 28: Farbenfroher Sweater "Hyazinth" von Noromaniac

  3. Elske

    Liebe Noromaniac,
    vielen Dank, ich kannte zwar diesen Knoten, aber nicht für diesen Zweck. Ich verwende ihn sonst für längenverstellbare Ketten aus Leder- oder Seidenbändern. Wenn man die beiden Knoten auseinander zieht, verkürzt man die Kette. Zieht man dagegen an den Bändern, wird die Kette länger und man kann sie sich über den Kopf ziehen.
    Vom Drachenfliegen kenne ich noch einen ganz einfachen Superknoten, der sich selbst festzieht. Der müsste eigentlich auch mit Wolle funktionieren, denn er hält den Entfaltungsruck eines Notfallschirms aus. Bilder habe ich dazu nicht gefunden.
    Man macht mit einem Faden einen einfachen Knoten, aber ganz locker. Den anderen Faden fädelt man (von der Endseite des ersten Fadens kommend) einfach durch den ganzen Knoten hindurch, indem man dem Verlauf des 1. Fadens ganz genau folgt. Wenn man dann beide Fäden anzieht, zieht sich der Knoten selbst zu.

  4. Pingback: Noro-Streifenschal oder wie Stricken am meisten Spaß macht

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